- Aktien oder Anleihen, die keinen Vermögensanspruch mehr verbriefen
- Beliebte Sammelobjekte
- Originale Dokumente der Wirtschaftsgeschichte
- Dekorativer Wandschmuck
- Außergewöhnliche Geschenke
- Kapitalanlage bei ausgewählten Papieren (Sammlerwert)

Im Internet findet man Historische Wertpapiere unter diesem Begriff bzw. unter „alte Aktien“, im Englischen unter old stocks, shares oder bonds bzw. unter scripophily. Die älteste Aktiengesellschaft ist die Holländisch-Ostindische Kompanie (1602-1799). Heute werden praktisch keine Wertpapiere mehr physisch ausgegeben. Eine Buchungszeile mit Depot-Quittung muss reichen.

Meist wird nach Regionen und/oder Wirtschaftszweigen gesammelt. Zu den beliebtesten Sammelgebieten gehören u.a. Eisenbahnen, Banken, Bergbau, Automobil, Brauereien, Luftfahrt, Schifffahrt und Tabak.

Meist nimmt der Sammler eine regionale Einschränkung vor. Natürlich gibt es auch Regionalsammler, die alle Wirtschaftszweige berücksichtigen. Es wird aber auch „Kunst auf Aktien“ (z.B. Jugendstil) oder nach Epochen gesammelt.

Auch Autographen, also von bedeutenden Persönlichkeiten eigenhändig unterschriebene Wertpapiere, sind gefragt, ebenso Versicherungspolizzen und Lotterielose.

Die Palette an Sammelgebieten ist praktisch unendlich.

Erst in den siebziger Jahren erschienen erste Sammler und es fanden erste Spezialauktionen statt. Heute schätzen wir die Zahl der Sammler in Österreich auf erst einige Hundert, in Deutschland auf einige Tausend.

Natürlich bei unseren regelmäßigen Treffen. Weiters: Laufend finden Spezialauktionen für Historische Wertpapiere weltweit statt, mit Präsenz oder im Internet. Fündig wird man auch bei spezialisierten Händlern, auf ebay, willhaben,Antiquariaten, Flohmärkten, etc.

Einen Sammlerclub gab es bis vor Kurzem in Österreich noch nicht. Der größte Verein weltweit ist die „International Bond & Share Society“ mit Sitz in London und etwa 600 Mitgliedern. Auch in anderen Ländern bestehen Sammlerclubs.

In New York, Zürich und Tokyo befinden sich Museen für Historische Wertpapiere.

Nur relativ wenige Papiere haben die Wirren der Zeit und die Kriege mit vielen Bränden überstanden. Zahlen gibt es dazu nicht. Das Sammelgebiet ist jedoch mittlerweile durch das Internet sehr transparent, auch hinsichtlich der Marktpreise.

Der Preis wird durch die geschätzte Verfügbarkeit, die Auflage, die Bedeutung des Unternehmens, die graphische Gestaltung und den Zustand des Papiers bestimmt.

Kleine Firmen emittierten oft nur wenige hundert Wertpapiere, große Unternehmen einige tausend Stück, Staaten noch mehr.

Das Spannende an diesem Hobby ist auch, dass immer wieder bislang unbekannte Papiere auftauchen, die dann einige tausend Euro erzielen können.

Fast alle Papiere haben einen dekorativen Rahmen und viele Papiere weisen Vignetten oder größere Abbildungen auf. Wertpapiere wurden auch von Künstlern entworfen, die sich in der Druckplatte verewigt haben.

Die Gestaltung reicht von der Gotik und Barock über Historismus bis zum Jugendstil und Art Déco. Abbildungen zeigen Allegorien (oft griechische und römische Gottheiten), Bauwerke (vom Riesenrad bis zu Fabriksanlagen), Maschinen und produzierte Güter, Stadtlandschaften und vieles mehr.

Die Druckplatten bestanden im 18. Jahrhundert meist aus Kupfer, später aus Stahl. Die meisten Papiere sind jedoch Lithographien, oft kombiniert mit Stahlstichen. Alle sind mit unterschiedlichen Sicherheitsmerkmalen ausgestattet.

Wertpapiere wurden meist von bekannten Druckereien, z.B. Waldheim-Eberle, Engel, Steyrermühl, Giesecke oder der American Bank Note Corporation produziert. Diese waren oft auch für den Druck von Banknoten verantwortlich.

Papieraktien oder „effektive Stücke“ wurden 2016 offiziell für kraftlos erklärt. Seither dominiert die Digitalisierung. Das früher verwendete Papier für Wertpapiere wird heute praktisch nicht mehr hergestellt.

Jedes Papier und dessen Bezug zur damaligen Zeit kann wissenschaftlich erforscht werden. Dabei können regionale als auch Branchenaspekte eine Rolle spielen. Wir halten also Wirtschaftsgeschichte in Form von Originalpapieren in Händen.